HÄUTUNGEN FRANZ FÜHMANNS

Franz Fühmann sehen wir zu, wie er sich die Haut abzieht. Schneidend, schreibend ergründet er sich, den Ort der Seele suchend. So erzählt es der Mythos und das Märchen und die eigene Biografie. Zwar wird Fühmann seiner Vergangenheit nicht entrinnen, nicht aus seiner Haut heraus kommen, aber doch “dieses ‘So’ ausschöpfen, und eben das habe ich kaum begonnen”, schreibt Fühmann, als er “Die Hälfte des Lebens” gerade erreichte.

Fühmann, der aus dem Riesengebirge in den Märkischen Sand und von Auschwitz zum Sozialismus kam, sah sich als Bürger der DDR und als Schriftsteller seines Landes als Werkzeug, nicht als Mitgestalter – bis er sich der Wahrheit verschrieb. Sein Aufstand währte bis zu seinem Lebensende; 1984 starb Fühmann mit 62 Jahren.

Vajswerk sucht und zeigt die Knotenpunkte in Fühmanns Leben, die Situationen der Entscheidungen, denn “die Summe der Wegstücke zwischen solchen offenen Punkten ist die Biografie.”

Im November und Dezember 2023 ist unsere dramatische/literarische/historische Recherche zu sehen. – Das obige Foto verwendet Ausschnitte aus Fühmanns Zettelkästen: © Historische Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.

Uraufführung am 29. November 2023. Weitere Aufführungen am 1./5./6. Dezember; jeweils 19 Uhr im Berlin-Saal der Zentral- und Landesbibliothek – in Mitte. Es spielen und/oder recherchieren: Christian Erdt und Laura MItzus, Kristin Schulz, Isabel Fargo Cole, Silas Dörken, Christian Tietz (Regie), Katja Lehmann (Podcast). Postcast#1 ab 23.11.23. Den Flyer gibt es hier.

Häutungen Franz Fühmanns wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.