Für die einen ist Franz Fühmann der größte Autor der DDR und anderen ist er schlichtweg unbekannt. Fühmann selbst beschrieb sich in seinem Testament (1984) als gescheitert: “In der Literatur und in der Hoffnung auf eine neue Gesellschaft, wie wir sie alle einmal erträumten.”
Diesen Lebensweg vermisst Vajswerk nun in einem Recherche-Theater-Projekt. Am Anfang steht ein junger Mann, der sich aus seinen Erfahrungen als Hitlerjunge und Wehrmachtssoldat bewusst für den Sozialismus entschieden hat – und sich dem Neuen Deutschland als Schriftsteller und Parteipolitiker in den Dienst stellt. Und der zunehmend in Konflikt gerät – mit seinem Staat, seinem Werk, seiner Wandlung – und sich fortan schreibend die Haut abzieht, den Ort der Seele suchend.
Dies zeigt Vajswerk anhand von zum Teil unbekannten Dokumenten im Spiel eines Schauspielers und einer Schauspielerin als Gegenspielerin – im historischen Berlin-Saal der Berliner Stadtbibliothek in Berlin-Mitte.
Parallel zu den Aufführungen entsteht ein Podcast; ferner werden Führungen durch Fühmanns Arbeitsbibliothek angeboten: BerlinSammlungen@zlb.de
Es spielen und/oder recherchieren: Christian Erdt und Laura Mitzkus; Kristin Schulz, Isabel Fargo Cole, Silas Dörken und Christian Tietz (Inszenierung); Katja Lehmann (Podcast – #1 ab 23.11.) Foto: © Lena Obst
Uraufführung am 29.11. 1.12. 5.12. 6.12.23 – 19 Uhr
Berlin-Saal der Berliner Stadtbibliothek, Breite Str.36, 10178 Berlin
Eintritt frei – Kartenreservierung unter info@vajswerk.de
Die erste Folge des Podcasts ist online! — F_Texte der Beteiligten – Wege zu Fühmann — Den Flyer gibt es hier
Häutungen Franz Fühmanns wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.