HALLE EGELN HELMSTEDT BERLIN RATHENOW

Das sind die fünf Stationen der zweiten Deutschlandtour von Großes Kino DDR. In diesem Frühjahr ziehen wir wieder durch’s Land – im Gegensatz zum Sommer 2022 – mit der Spielfassung, die sich besonders an junge Menschen richtet: schließlich waren unsere drei Protagonisten 18, 19 und 21 Jahre alt – im Sommer 1962. (Alle Termine auf einen Blick gibt es auf Termine.)

Im Sommer 2024 findet die Uraufführung von zurück.bleiben statt, im Garten am Großen Wannsee 56-58. Nach dem Auftakt in Stockholm wird es einen solchen auch in Berlin geben, am 18. April, im Haus der Wannsee-Konferenz, zur Standortbestimmung – bevor unsere langjährige Laserstein-Reihe im Juli endet. Weitere Informationen bei der nächsten Gelegenheit.

ON AIR AUF DEUTSCH, I STOCKHOLM PÅ SVENSKA

Vor zehn Jahren machten wir die Bekanntschaft mit Doroteja Paley. Das Foto zeigt sie mit orangenen Haaren im Saal der Kapitulation vom 8. Mai 1945, im Museum Berlin-Karlshorst. Als Kind hatte sie die Leningrader Blockade überlebt und uns davon erzählt, geschrieben. Zusammengefasst ist dies nun in einer Radiosendung nachzuhören. – On air gingen auch die beiden letzten Episoden unseres Fühmann-Podcasts, passend zur Vorstellung von Häutungen Franz Fühmanns in Märkisch Buchholz.

På svenska machen wir den Auftakt von zurück.bleiben, am 6. März in Stockholm. Dort blieb Lotte Laserstein, während Käte Laserstein zurück nach Berlin ging, im Jahr 1954. Um das Gleichgewicht zu halten, berichten wir auch in der deutschen Hauptstadt vom Abschluss unserer Laserstein-Reihe, von der Uraufführung im Sommer 2024, im Garten vom Haus der Wannsee-Konferenz. In der Gedenk- und Bildungsstätte sind wir bereits am 18. April zu Gast. Um 18 Uhr beginnen wir mit den Ausgangspunkten, dem Wechselspiel von Berlin und Stockholm, Vergangenheit und Gegenwart, der “Endlösung der Judenfrage” und dem Wellengang des Großen Wannsees.

VOM 2.FEBRUAR BIS ZUM 29.FEBRUAR

Am Abend feierte das eine Schulprojekt seinen Abschluss, am Vormittag begann das nächste, am 2.2. Dabei sind Was denn schiefe Bahn?! und Der Weg zum Güterbahnhof Moabit Vajswerks erste Schulprojekte seit fünf Jahren. Im Laufe des Februars stehen die letzten Gastspieltermine für die zweite Deutschlandtour von Großes Kino DDR fest und hoffentlich auch die Förderungen von zurück.bleiben. Am 22.2. stellen wir Häutungen Franz Fühmanns in Märkisch Buchholz vor und laden am 29.2. zum verfrühten Frühlingstreffen – gleichzeitig zur Mitgliedsversammlung von Vajswerk e.V. – in die Argentische Allee 28. – Willkommen!

VOM 27.JANUAR ZUM 1.FEBRUAR

Das nd berichtete am 27.1. in einer Artikelserie über den internationalen Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz; eine Seite gehörte Vajswerk und vor allem unserem Recherche-Theater-Projekt zurück.bleiben. Wir beschäftigen uns aber nicht nur mit Geschichte und ihren Auswirkungen auf die Gegenwart, sondern begeben uns auch geradewegs ins Hier und Heute. So wird am 1.2. Was denn schiefe Bahn?! gezeigt: eine Jugend-Recherche-Performance über Straffälligkeit – und den Menschen dahinter. Im Haus der Jugend Zehlendort, um 19 Uhr, bei freiem Eintritt. Willkommen!

INS 10. JAHR VAJSWERK

2024 beginnt wie vor bald zehn Jahren, mit biografischen Jugend-Theater-Projekten, wie 2015 mit Dina und Jovan Rajs oder 2016 mit Berl Kostinski (Foto). Eine Fortschreibung von Anne-Marie (2018) ist der kleine Animationsfilm, der ab 23.1. in der Ausstellung des Jugendforums denk!mal im Berliner Abgeordnetenhaus zu sehen ist. Mit biografischen Stationen wird Mitte April Der Weg zum Güterbahnhof Moabit nachgezeichnet, in einem Geschichtsprojekt mit einer 9.Klasse des Felix Mendelssohn-Bartholdy Gymnasiums. Mit einer 9.Klasse der Gail S. Halvorsen Schule entsteht ein Gegenwartsstück zur Straffälligkeit: Was denn schiefe Bahn?! – zu sehen am 1.2. Zu einer zweiten Deutschlandtour macht sich Großes Kino DDR auf und Vajswerks Laserstein-Reihe wird mit zurück.bleiben fortgesetzt und abschlossen. Zu Jahresmitte wollen wir mit Code Viking noch nach Narvik, aber erstmal beginnen wir 2024 mit Vajswerks Wintertreffen – am Donnerstag, 11. Januar, 18:30 Uhr in der Arg28. Willkommen!

VAJSWERKS 2023

Ein Jahr geht zu Ende, in dem die Gegenwart der Vergangenheit besonders sichtbar wurde, auch in unseren Forschungen und Darstellungen. Zeigten wir in #geschichte_schreiben wie nationale Mythen erzählt werden, blickten wir mit Häutungen Franz Fühmanns und Gertraudens Kinder auf die deutsche Nachkriegsgeschichte – nach den Erfahrungen von Diktatur, Weltkrieg und Völkermord, nach der Zerstörung der Demokratie.

Zu den drei Recherche-, Theaterprojekten gibt es jeweils einen Podcast – sogar einen mehrteiligen, der erst Ende 2023 vollständig ist. Unten auf den jeweiligen Projektseiten befinden sich die Links zum Nachhören, zum Mit- und Weiterdenken. (Es gibt aber auch alle Podcasts auf einen Klick.) Und Platte Macchiato lebt in Herzberg weiter und Großes Kino DDR ist auch in 2024 zu sehen, in einer zweiten Deutschlandtour, in der Jugendfassung. Alles Gute aus der Vajswerkstatt!

3 TAGE । 4 VAJSWERKE

Es begann am 29.11. Am Nachmittag wurde von Bundestagspräsidentin Bas die Wanderausstellung “gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945” eröffnet. Von Vajswerk kommt die Lesemappe zu Käte Laserstein, die Kuratorin Eschebach in ihrer Eröffnungsrede eigens erwähnte. – Am Abend folgte dann die Premiere von Häutungen Franz Fühmanns – Vajswerks szenischer Spurensuche zum DDR-Autor und der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte. – Dieser Faden wurde am 30.11. wieder aufgenommen, mit einer Schul- und Demokratiegeschichte in Berlin-West, mit Gertraudens Kinder. Bei der Abschlussveranstaltung wurde nach der Vorstellung des Essays und der Geschichtstheaterstunde erstmals das Hörstück vor Publikum gesendet, das nun online nachzuhören ist. – Am 1.12. folgte die zweite Vorstellung des Fühmann-Stückes, verbunden mit der Ankündigung, dass es nach den Aufführungen am 5.&6.12. ein öffentliches Nachgespräch gibt, am 8.12. – So geht es also auch nach diesen drei Tagen mit Vajswerken weiter, die im Grunde am 23.11. ihren aktuellen Anfang nahmen: mit der ersten Folge des vierteiligen Podcasts zu Fühmann. Ebenfalls auf Soundcloud und Spotify und via RSS-feed nachzuhören. (Links auf der Projektseite Fühmann.) – Das Foto ist ein Ausschnitt aus der Leihgeberliste der Ausstellung im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags.

FÜHMANN LEBT

Zwischen der Vernissage im Deutschen Bundestag und der Ursendung+x von Gertraudens Kinder liegt die Uraufführung der Häutungen Franz Fühmanns. Für die Premiere gibt es kaum noch Karten, aber für die Aufführungen am 1./5./6. Dezember können gut Plätze reserviert werden; der Eintritt im Berlin-Saal in Berlin-Mitte ist frei. – Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn bietet die Berliner Zentral- und Landesbibliothek eine Führung durch Fühmanns Arbeitsbibliothek an: BerlinSammlungen@zlb.de – Bereits online ist der erste Teil des Podcasts, nachzuhören auf Soundcloud, Spotify und via RSS-feed: auf den Spuren des Menschen Franz Fühmann. – Das Foto von (c) Lena Obst zeigt Christian Erdt und Laura Mitzkus in Fühmanns Welt.

DIE URSENDUNG AM TAG DANACH

Einen Tag nach Eröffnung der Wanderausstellung im Deutschen Bundestag und der Uraufführung von Häutungen Franz Fühmanns erlebt das Hörstück von Gertraudens Kinder seine Ursendung. Über mehrere Monate führten wir Gespräche mit ehemaligen Schüler:innen der Gertraudenschule, der heutigen Gail S. Halvorsen Schule, machten uns auf die Spuren der Bildungsgeschichte im West-Berlin der 1950er Jahre: wie lehrt und lebt man Demokratie nach NS-Diktatur, Weltkrieg und Menschheitsverbrechen? In einem Hörstück kombinieren wir die älteren Stimmen von heute mit den jüngeren Stimmen von damals, denen aus Schüler- und Abiturzeitungen. Und dies präsentieren wir mit einem Live-Programm vor Publikum am 30. November um 19 Uhr im Haus der Jugend, in der Argentinischen Allee 28. Nachzuhören ist das Hörstück auf Soundcloud und Spotify, nachzulesen sind ein Essay zur Schulgeschichte und eine Geschichtsstunde im Klassenzimmer auf unserer Projektseite – am Tag danach.

Am 29. November wird im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags eine Wanderausstellung über Queere Menschen im Nationalsozialismus eröffnet: nach Vajswerks Projekten zu den Schwestern Laserstein, sorgten wir für die Texte und Dokumente von und zu Käte Laserstein, einer Lehrerin an der Gertraudenschule in den 50er Jahren.

Das Foto zeigt Brigitte Fassbaender und Felicitas Braun am 13. November in München. Die Mezzosopranistin, Opernregisseurin und Gesangspädagogin signiert ihre Erinnerungen, in denen sie auch von der Gertraudenschule und ihrer Deutschprofessorin Dr. Laserstein schrieb.

(VOR) ENDE NOVEMBER

Nach dem erneuten Ausflug nach Märkisch Buchholz und der offenen Probe im Haus der Jugend sind Laura Mitzkus und Christian Erdt nun schlussendlich in Berlin-Mitte angekommen, im Berlin-Saal, wie das Foto zeigt. Am 29. November hat dort Häutungen Franz Fühmanns seine Uraufführung. Bis dahin erscheinen alle drei Tage neue Texte der Beteiligten auf Facebook und auf Vajswerks Fühmann-Seite.

Vor der Abschlussveranstaltung von Gertraudens Kinder am 30. November machen sich Felicitas Braun und Christian Tietz noch auf den Weg nach München. Dort führen sie Gespräche mit Brigitte Fassbaender und Winfried Schilke, Gertraudens Kindern eben. Die werdende Opernsängerin, Opernregisseurin und Gesangspädagogin hatte auf der Getraudenschule als Lehrerin auch Käte Laserstein, von der nicht nur Vajswerk erzählt, sondern auch eine Wanderausstellung, die am 29. November im Paul Löbe Haus des Deutschen Bundestages eröffnet wird. Wir werden berichten.