Unser Haus ist das in der Argentinischen Allee 28, gelegen zwischen Krumme Lanke und Mexikoplatz, mit einem großen Garten zum Waldsee. Es wurde 1910 für einen Unternehmer gebaut und 1949 zum Haus der Jugend gemacht. Gleich nach Kriegsende hatten es die Sowjets dem Bezirk Zehlendorf übergeben. Wie das?
Erzählen wir von den Bewohnern der ARG28, forschen wir nach ihnen, stellen wir sie dar! Was wollen wir mit ihnen zeigen: die großbürgerliche Besiedlung des Berliner Südwestens, den ungeklärten Mordfall von 1967, die Hausbesetzung von 1974? Oder die Verstrickung eines langjährigen Weggefährten Adolf Hitlers in das Attentat auf ihn, am 20. Juli 1944? (1938 hatte der Berliner Polizeipräsident die ARG28 zu seiner Dienstvilla gemacht.) Und wenn im Zentrum unseres Projektes ein Bild steht, ein weltberühmtes Gemälde, eine Ikone der Klassischen Moderne? Ein 16-jähriger Pfadfinder sah das Bild im Blockadewinter 1948/49 zum letzten Mal, in der ARG28, dann verliert sich die Spur von Franz Marcs „Der Turm der blauen Pferde“. Wie kam es hierhin, wohin verschwand es?
Im Verbund mit Historiker*innen und Künstler*innen machen sich Jugendliche auf die Spur – nach dem Grund ihres Ortes. Sie recherchieren und spielen. Mehr Infos finden sich hier.
Die Leitung haben Lena Hoffmann, Beate Niemann, Christian Tietz und Frank Zwintzscher.
ARG28 ist eine Koproduktion vom Haus der Jugend und dem Haus am Waldsee – Internationale Kunst in Berlin, sowie der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und dem Recherchetheater Vajswerk.
Die Uraufführung war am 31. Mai 2017. Alle fünf Aufführungen waren am Ort des Geschehens zu sehen, im Haus der Jugend Zehlendorf, in der Argentinischen Allee 28.
Gefördert vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.
Fotos: Joselyn Pennerton