UNTER TROLLEN

Eine Theaterwerkstatt, ein Basketballverein oder die Kampagne zur Umbenennung einer Schule geraten unter Beschuss von Trollen. Die betroffenen Jugendlichen wollen das nicht hinnehmen und machen sich ans Werk. UNTER TROLLEN ist ein Theaterprojekt von und mit Jugendlichen, das sich mit dem zeitgenössischen Phänomen von Internet-Trollen inhaltlich und künstlerisch auseinandersetzt.

Das Phänomen ist nicht neu. Schon seit Mitte der 1980er gibt es im Netz digitalen Hass. Seitdem ist viel passiert. Trolle haben Hochkonjunktur. Sie unterminieren Diskussionen durch Häme und Beleidigungen in Kommentarspalten, beeinflussen Wahlen durch Fake News und sorgen für eine Verrohung der Streitkultur. All das spiegelt einen Trend wider, der sich nicht nur im Netz abspielt, sondern gesamtgesellschaftlich. Trolle haben eine politische Agenda. Ihre Absichten sind finster, rückwärtsgewandt und oftmals von national-chauvinistischer Ideologie geprägt.

Gemeinsam mit den Jugendlichen lesen, recherchieren wir, befragen geladene Expert*innen, beschäftigen uns mit Quellen, führen Interviews, berichten uns von eigenen Erfahrungen, schauen uns konkrete Fallbeispiele an. Folgenden Fragen möchten wir dabei nachgehen: Wer sind die Personen hinter den meist anonymen Accounts? Wovon werden sie angetrieben? Welche Methoden und Mittel benutzen sie, um ihren Hass zu verbreiten? Wie wirkt sich trolling auf Diskussionen aus und welche Folgen ergeben sich daraus? Hat diese Entwicklung eine Bedeutung für den Alltag junger Menschen und wenn ja, welche?

Es spielen und recherchieren Jugendliche der Gail S. Halvorsen Schule und des Haus der Jugend Zehlendorf

Video- und Animation: Sandra Rokahr, Wissenschaftliche Begleitung: Natascha Konradova; Dramaturgie: Mikhail Kaluzhsky; Projektleitung: Christian Tietz; Künstlerische Leitung: Charles Toulouse

UNTER TROLLEN wird gefördert vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.

Uraufführung am 24. Januar 2020 im Haus der Jugend Zehlendorf

Fotos und Trailer: Kai Otte

Den Flyer zum Stück finden Sie hier. Und einen Pressebericht von Zehlendorf Aktuell hier.